Mittwoch, 24. Juni 2009

Privatisierung

Ich weiß noch ganz genau wie das war, als ich meinen ersten Nachsendeantrag gestellt habe. Das ging ganz problemlos auf der Internetseite der Deutschen Post und war obendrein kostenlos. Heue geht das auch ganz problemlos per Internet, kostet jedoch eine Gebühr. Diese habe ich bei frühzeitiger Antragsstellung natürlich klaglos berappt und als dann die schriftliche Bestätigung im Breifkasten lag, dachte ich, das Kind sei geschaukelt.
Doch einen Tag später kam ein Brief vom Finanzamt - und mit welchem Briefzusteller kam der? Natürlich mit PIN! Ach du grüne Neune. Heißt das automatisch, dass all die Post, die von Behörden kommt und deshalb mit dem günstigsten Anbieter verschickt wird, nun unzustellbar sein wird?
Beim nächsten Gang zur Post fragte ich nach, was mit der Post von PIN geschehe. Daraufhin die Schalterbeamtin (falls sie überhaupt bei der Post noch Beamten haben?) ganz trocken: "Damit haben wir nichts zu tun." Bei nochmaliger Frage, was ich denn jetzt machen solle, kam: "Geben Sie einfach allen Ihre neue Adresse."
Ach so, darauf wäre ich nicht gekommen. Vor allem da ich ja weiß, wer alles auf die Idee kommen könnte, mir einen Brief mit PIN zu schicken. Außerdem, wenn das so einfach wäre, wieso bietet dann die Post den Service an? Der wäre dann ja nutzlos.
Nun gut. Ein kleiner Blick ins Internet genügte um rauszufinden, dass auch PIN einen Nachsendeservice anbietet. Ich habe zwar nicht verstanden, ob der was kostet und ob sie auch nach Rheinland-Pfalz liefern, denn auf deren Karte ist RLP ein graues Gebiet (NRW auch, für alle meine Leser aus Kölle), aber was macht das schon?
Weiß jemand zufällig, ob es noch weitere Dienstleister in Sachen Briefzustellung gibt, bei denen ich weiter Anträge ausfüllen muss?
Scheiß Privatisierungswahn!

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