Samstag, 29. September 2007

Dienstag, 25. September 2007

Schlagbohrer

Heute habe ich herausgefunden, dass man auch bei Schlagbohrerarbeiten noch Schlafen kann. Wenn man nur müde genug ist und wenn man DAS Schlaf nennen kann.

Sonntag, 23. September 2007

Schönes Wochenende

Tolles Wochenende: ich liege mit 39 Grad Fieber auf der Couch und kann gar nichts machen. Zu allem Überfluss haben wir immer noch keine Küche und kein Bad. Für jedes Pipi muss ich aus dem Haus gehen, sofern ich mir danach auch noch gerne die Hände waschen würden.
Aber endlich kann ich mal ausschlafen. Keine Bauarbeiter, doch die kommen morgen mit ihren Schlagbohrern wieder.
Gestern hat mir Herr Funk eine indische Suppe gebracht. Denn seit einer Woche gibt es ja nichts Warmes bei uns und ich wollte unbedingt Suppe. Ohne Küche schwierig. In der BZ stand gestern übrings, dass ca. 60.000 Berliner diese Grippe haben. Mich haben sie nicht mitgezählt, denn ich geh' ja nicht zum Arzt.

Freitag, 21. September 2007



signorina patak und les jeux sont funk

Mittwoch, 19. September 2007

Klomobil - kost' nicht viel.



Was man nicht alles so mitmacht. In unserer Wohnung werden gerade die Leitungen erneuert. Das sind die Wasserleitungen und die Abflussrohre. Außerdem wird unser schöner alter Sicherungskasten dran glauben müssen.
Gestern haben die Arbeiten pünktlich um 7 Uhr angefangen. Erst wurde unsere gesamte Küche demontiert. Der Herd wurde abgeknipst und alles wurde rausgerissen. Dann wurde das Bad leergeräumt. Die Wanne steht jetzt auf dem Balkon, das Waschbecken im Gang. Die Schüssel blieb uns noch einen Tag. Der von unserem Vormieter übernommene Einbauschrank wurde rausgerissen und wird nach der Renovierung nicht wieder reinpassen. Deshalb landete das alles auf dem Müll. Da werden wir uns was Neues kaufen müssen.
Wie laut, staubig und schmutzig das alles ist, brauche ich nicht zu erwähnen.
Doch das Beste, steht vor dem Haus: Zwei Dixi-Klos und ein Waschraum. Der Waschraum hat je eine Toilette und ein Handwaschbecken für Mann und Frau. Und wo soll man duschen? Ich jedenfalls verrichte jegliche Hygiene ab sofort im Fitnessstudio. Die sehen mich jetzt erstaunlich oft dort.

Dienstag, 18. September 2007

Warum Sig.ina Patak?

Ente vor dem Kauf

Ente süß sauer vor dem Essen

Was habe ich mir bei diesem Namen gedacht, als ich mich bei Blogspot angemeldet habe, damit ich einen Artikel vom Frollein kommentieren kann?
Als ich ERASMUS in Italien gemacht habe, wollte ich meine Freunde zu einem besonderen Abendessen einladen. Da ich gerne Ente esse und ein Rezept für knusprige Ente süß sauer gefunden hatte, sollte es also die Ente sein. (Ja, die "Ente" kriegen sie; nischt das Üünschen.) In keinem Supermarkt fand ich Entenbrust, also ging ich zum Pakistani meines Vertrauens (in dem Geschäft habe ich übrigens nie zweimal die gleiche Person angetroffen) und fragte, ob sie Ente, also "anatra" hätten.
Der Pakistani verstand das Wort nicht. Wortreich erklärte ich, dass das so etwas wie ein schwimmendes Huhn wäre und versuchte es mit Englisch: "duck". Da fiel der Groschen und der Pakistani rief begeistert "duck! Patak! Patak!" Jedenfalls hörte sich das für meine Ohren so an.
Er meinte, nein, erhabe kein patak, aber sein Onkel in Brescia würde welche mitbringen, wenn er das nächste Mal käme.
Übrigens kann man in einem solchen Laden einfach ALLES früher oder später bekommen. Sie sagen nie "nein". Vielleicht sagen sie, dass sie das normalerweise haben, aber gerade das letzte Stück verkauft haben, was für ein Zufall. Aber es kommt sicher wieder am Dienstag rein.

Gut, Ente bestellt, sollte ich eine Woche später wieder kommen. Da ging das gleiche Spiel los. Was? Anatra? Was ist das? Ach so, patak! Kommt am Dienstag. Beim zweiten Versuch, war von patak immer noch weit und breit keine Spur. Ich ließ meine Nummer da, damit sie mich benachrichtigen könnten. Das tat ich nur ungern, aber ich dachte mir: bald bin ich ja weg, dann können die mit meiner Nummer machen, was sie wollen.
Als ich schon nicht mehr an die Ente dachte, bekam ich einen Anruf: "Signorina Anna!" "Ja, wer spricht denn da?" "Signorina, patak! Patak! Duck! Duck! Aaaniitra." "Was wollen Sie von mir?" "Signorina, patak, patak, duck angekommen!" Schon wollte ich auflegen, denn ich verstand wirklich kein Wort. Durch den starken Akzent und weil ich auch gar nicht einordnen konnte, welche Sprache dieser Mensch sprach. Irgendwann dämmerte es mir. "Ah, patak, duck, anatra, die Ente."
Sie wurde übrigens köstlich, war gar nicht teuer und als ich sie abholte, überreichte mir ein Pakistani mit vor Stolz schwellender Brust, da er die Ente aus Brescia besorgen konnte, vier Entenbrüste mit den Worten "Duck, patak, aaanaaatra" und lacht sich dabei schlapp.

Montag, 17. September 2007

Chaibat than - oder: Bikram singht wenig

Tigerstyle

Bikram Singh

Wir waren am Wochenende auf dem hiesigen Asian Pazifik Festival, weil dort Tigerstyle und Bikram Singh auftreten sollten. Und der Eintritt war sogar frei. Erst haben wir uns eine Gruppe angehört, die Swami heißt und wir waren nicht so begeistert. Nachdem ich gerade die VJ Fähigkeiten von Rechenzentrum noch ganz frisch im Gedächtnis hatte, waren wir von den über die Bildschirme flackernden vorgefertigten, faden Bildkompositionen auch nicht sehr angetan. Endlich kamen Tigerstyle, die wirklich gute Musik auflegten. Ich fand es ein bischen witzig, wie die Leute auf die Musik tanzten. Irgendwie so wie auf House und das hatte ich nicht erwartet. Schließlich kam Bikram Singh und sang eine knappe Viertelstunde und war auch schon wieder weg. Ich weiß nicht, ob er Probleme mit der Stimme hatte (Tigerstyle brachten ihm zwischendurch Wasser), oder warum er nur drei Lieder vom Besten gegeben hat. Wir waren jedenfalls enttäuscht und die Prinzessin von Saba brachte mir bei, was Enttäuschung auf arabisch heißt: Chaibat than (oder wie man es auch immer schreiben mag).

Samstag, 15. September 2007

Trento - Berlin, die Achse der Metropolen II

Der Trommler Terry Bozzio ist laut Transart ein Schlagwerkmaximalist



Rechenzentrum: links am visual Mixer Lillevan und rechts an den musikalischen Knöpfen und Reglern Marc


Die zweite Trento-Berlin Verbindung war eine ganze Band, die nach Berlin ziehen möchte. Viel Glück, Jungs.
Und die Dritte zeigte sich, als wir abends weggehen wollten. Leider haben ja fast alle Clubs in Trento dichtgemacht. An wem oder was das wohl liegen mag? Auch der letzte Club, das Caribe in Mattarello, ist bedroht. Denen wurde eine saftige Strafe aufgedrückt, weil sie keine Lizenz zum Tanzen haben.
Das ist kein Witz. Ich glaube sowas gibt es nur in Italien. Klar braucht ein Club eine Schankgenehmigung, muss Rechte an die SIAE (die italienische GEMA) bezahlen, muss Hygiene- und Sicherheitsrichtlinien befolgen. Aber in Italien muss man zusätzlich eine schweineteure Tanzlizenz erwerben. Die kostet so viel, dass sich die Ausgabe aber nicht amortisieren könnte. Deshalb hat fast keiner eine.
Das Absurde ist: wie will man die Leute daran hindern, dass sie sich rhythmisch zur Musik bewegen. Da kommt man schon ins Philosophieren. Was ist "Tanz" eigentlich? Wann fängt man an zu tanzen? Wenn ich mit meinem Fuß rhythmisch zur Musik wippe, ist das schon Tanz? Und wenn ich total unkoordiniert und unrhythmisch durch den Raum springe, tanze ich dann?
Wir wollten jedenfalls abends weggehen und haben festgestellt, dass der einzige Termin des innsbrucker und bozener Festivals Transart in Trento gerade an diesem Wochenende stattfand.
Zu Gast ein sehr berühmter Mann, der auf einem monströsen Schlagzeug, das eine ganze Bühne einnimmt, rumknüppelt und außerdem Rechenzentrum. Was für ein Zufall.
Der Schlagzeugmann wollte gar nicht aufhören, während Ginni und ich wegen der Kälte jammerten. Wir wollten Rechenzentrum hören. Der Gig von Frank Bretschneider war schon seit 2 Stunden vorbei und endlich nach der xten Zugabe gab der Trommler auf.
Rechenzentrum waren toll und uns wurde wieder warm. Auf der Karte von Transart stand übrigens vorsorglich "Tanz mit Live-Musik", so dass wir keine Angst haben mussten, vielleicht tanzend auszusehen.

Trento by bike

Der schmale Grat

Trento liegt in der Alpenregion



Trento ist eine sehr fahrradfeindliche Stadt. Aber man ist ja im Norden und versucht sich ein wenig an nördlichen Ländern zu orientieren. Deshalb werden, so wie übrigens auch in Trier, 300m lange Fahrradwege installiert, die im Nichts beginnen und im Nichts enden. Oder es gibt kilometerlange Wege, die jedoch kreuz und quer über stark befahrene Straßen laufen, so dass ein Fußgänger wahrscheinlich schneller wäre. Oder es gibt Wege, die so schmal und steil sind, dass man sie nur mit langjähriger akrobatischer Erfahrung meistern kann.
Deshalb steht hier vorsorglich mal auf dem Schild. "Absteigen. Rad an der Hand führen." Wäre mir sowieso nicht in den Sinn gekommen, das bergauf auszuprobieren...

Freitag, 14. September 2007

Trento - Berlin, die Achse der Metropolen I

Auge um Auge, Bär um Bär

Ich war mal wieder in Trento. Vier kurze Tage. Aber die haben gereicht, um drei direkte Verbindungen Trento-Berlin zu entdecken. Die erste findet sich auf dem Foto.
Da die Bayern letztes Jahr den trienter Bär Bruno, oder auch JJ1 genannt, um die Ecke gebracht haben, haben sich die Trienter Rache geschworen. Erst haben sie die von der Partnerstadt Charlottenburg gespendetet Bärenstatue am östlichen Eingang der Stadt mit Graffittis beschmiert. Dem berliner Auge wäre das gar nicht aufgefallen. Die Stadt Trento hat dies jedoch umgehend reinigen lassen.
Nun finde ich im Park ein kleines Graffitti "Kill Knut" am Fersina auf dem Boden. Auge um Auge, Bär um Bär.
Das finde ich sehr postmodern. Aber eigentlich ist es ja traditionell, konservativ. Oder ist die ganze Postmoderne, die ja über die Moderne hinausgehen will, in Wirklichkeit nur ein Rückschritt?